St. Konrad, Langenenslingen

Seit der Mitte des 19 Jh. war die alte Kirche St. Mauritius zu klein geworden. Deshalb wurde die neue Pfarrkirche St. Konrad 1889/93 nach Plänen des Sigmaringer Architekten Laur gebaut.  Aus der alten Pfarrkirche St. Mauritius am Ostende von Langenenslingen sind gotische Bauteile des 15. Jh in die barocke Anlage von 1737 eingegliedert worden. Hier befindet sich auch der Friedhof.

Die Kirche St. Konrad wurde im neugotischen Stil erbaut. Sie ist ein anschauliches Beispiel für das historische Stilempfinden des 19. Jh. Einen ersten Entwurf hatte schon 1867 Josef von Laur aus Hechingen vorgelegt. Die Kirche hat ein längsrechteckiges Schiff, in Nord-Süd-Richtung verlaufend, einen aus der Nord-Fassade hervortretenden Achteckturm mit spitzem Helm, im Untergeschoss mit offener Eingangshalle, einen eingezogenen, dreiseitig schließenden Chor mit Ostsakristei, westlicher Herrschaftsloge und ein Oratorium. Der Chor ist besonders prächtig gestaltet, das Mittelschiff fällt etwas ab, die Seitenschiffe treten noch mehr zurück. Die Schiffe sind durch Säulenstellungen und Spitzbogenöffnungen abgegrenzt, kreuzrippengewölbt wie der Chor, mit schönen Schlusssteinen. Der Figurenschmuck und die Gemälde gehören dem 18. bis 20. Jh. an, unter anderem zwei wertvolle Arbeiten von Johann Joseph Christian asu Riedlingen: ein Kruzifix und eine Pieta (um 1750) aus der Mauritiuskirche.

Alte Pfarrkirche St. Mauritius

In der alten Pfarrkirche St. Mauritius am Ostende von Langenenslingen sind gotische Bauteile des 15 Jh. in die barocke Anlage von 1737 einbezogen. Während damals der Chorraum, die Sakristei und das Glockengeschoss mit einer Zwiebelhaube dazu kamen, hat man das Mauerwerk des Langhauses, in das auf der Nordwestseite der quadratische Turmunterteil hinein ragt, im Wesentlichen belassen. Lang gestreckt ist auch der eingezogene Chor mit seinem flachbogigen Ostschluss. Von der Sakristei, über der ein Oratorium liegt, führt eine Außentreppe auf die um 1840 ausgetauschte Kanzel. Spätbarocke Rundbogenfenster lassen das Licht in den flachgedeckten Innenraum, der durch den kämpfersimsgeschmückten abgeflachten Chorbogen unterteilt wird.  Leider wurden der ursprüngliche Deckenstuck, die Barockaltäre mit der Originalkanzel begonnen von Franz Magnus Hops und vollendet durch seinen Bruder Anton Hops und manches andere im 19. Jh. entfernt. Das gilt auch für die Altarblätter des Sigmaringers Andreas Meinrad von Au, während sein Himmelfahrtsgemälde (1743) an der Südwand und seine Deckenfresken (1754) im Kirchenschiff erhalten geblieben sind: in der Mitte das Mauritiusmartyrium und in den Ecken vier Kartuschen mit dem Skapulier.

Die Kreuzwegstationen (1810) und das 14 Apostelbilder (1814) führt der Sigmaringer Fidelis Wetz aus. Später kamen in die Altäre neue Ölbilder, die Sebastian Lütz, ebenfalls ein Sigmaringer, schuf: Christus am Kreuz und St. Mauritius (um 1840) sowie die Muttergottes (1842). Von den Beichtstühlen und den Gemeindebänken abgesehen, sind zwei um 1735 geschnitzte Heiligenfiguren - wohl von Johann Joseph Christian aus Riedlingen erhalten: St. Ulrich und St. Konrad. Eine Rokokomadonna, mehrere Messkelche aus dem 17. und 18. Jh., ein klassizistischer Kreuzpartikel u.a. kommen hinzu.

Der Hochaltar war offenbar bis 1842 dem Hl. Mauritius geweiht, dann dem Hl. Konrad, der Seitenaltar auf der Evangelienseite seit 1737 dem Hl. Sebastian, seit 1842 der Muttergottes und der Altar auf der Epistelseite Johannes dem Täufer, seit 1842 dem Hl. Mauritius.

Renovation der Mauritiuskirche

Im Jahr 2018 wurde die Mauritiuskirche umfassend restauriert. Bei den anschließenden Reinigungsarbeiten waren einige fleißige Hände von Nöten.

Mauritiushaus - altes Pfarrhaus

Das alte Pfarrhaus bei der Mauritiuskirche von 1701/03 ist ein zweigeschossiger, giebelständiger Fachwerkbau mit Satteldach und giebelseitigem Rundbogenportal (geschwungene Kopfbänder und Streben, Andreaskreuze). 

Das Mauritiushaus wurde in den Jahren 2011/2012 umfassend renoviert und dient heute als katholisches Gemeindehaus. 

Die Räumlichkeiten können auch für private Feiern angemietet werden.

Kapelle Maria Zuflucht

Im Jahr 1947 wurde auf dem Eichberg bei Langenenslingen mit Spenden von Gemeindemitgliedern "aus Dank für die glücklich überstandenen Kriegsgefahren" die Kapelle "Maria Zuflucht" errichtet.