St. Johannes Nepomuk

Neubau der Kirche ab 1727

 Die heutige Pfarrkirche ist die 3. Kirche die an diesem Platz steht.

Im Diözesanarchiv Rottenburg findet sich als ältester Beleg, der im Zusammenhang mit dem barocken Kirchenneubau steht, ein Brief des Fürstbischofs Johann Franz von Stauffenberg vom Jahre 1722. Darin bestätigt er, dass die Kirche in Wilflingen ganz baufällig und zudem so klein sei, dass die Pfarrkinder keinen Platz fänden und der größte Teil von ihnen während des Gottesdienstes außerhalb der Kirche bleiben müsse.

Im Jahre 1727 schloss Fürstbischof Johann Franz von Stauffenberg mit dem Wilflinger Pfarrer Johann Martin Strobel einen Vertrag ab. Darin verpflichtete sich der Fürstbischof, für den Kirchenbau 6000 Gulden zu übernehmen, die der Pfarrer als Zehntherr in Wilflingen hätte aufbringen müssen. 1728 wurde bereits der Turm vollendet. 1731 erstellten die einheimischen Schreiner Adam Ebenhoch, Johann Georg und Jung Jakob Ebenhoch zwei Seitenaltäre, die der Bildhauer Johann Georg Neyer aus Legau mit figürlichen und ornamentalen Schnitzereien ausstattete. Im Auftrag des Fürstbischofs wurden die beiden Seitenaltäre für 409 Gulden 11 Kreutzer geschaffen.

Eingeweiht wurde die Kirche nachdem sie schon lange fertiggestellt war erst 1745- nach langen Bemühungen beim Weihbischof – mit dem neuen Patrozinium St. Johann Nepomuk. Anschließend fand eine Firmung statt, wobei die ganze Feierlichkeit von 7 bis 12 Uhr dauerte.

Kunstgeschichtlich von größerer Bedeutung sind die plastischen Arbeiten, die Franz Joseph- Christian für den Hochaltar der Pfarrkirche schuf. Sie entstanden im Jahre 1731 und zählen damit zu den frühesten bisher nachweisbaren Arbeiten des berühmten oberschwäbischen Bildhauers.

Die Kirche besitzt eine Kanzel aus Stuckmarmor und hat im Schiff 2 Emporen. Die obere Empore ist den Herrschaften von Stauffenberg mit direktem Zugang vom Schloss her vorbehalten.

Seit ihrem Neubau bis heute wurde die Kirche mehrmals renoviert und umgestaltet und dem jeweiligen Zeitgeist angepasst.

Die letzte Innenrenovation der Kirche fand 1976/77 statt.

Von außen ist die barocke Pfarrkirche mit Zwiebelturm, Pfarrhaus, Pfarrscheuer und Stauffenberg´schem Schloss ortsprägend für die Gemeinde. Das gesamte Ensemble incl. Pfarrgarten und Schlosshof ist von einer Mauer umgeben.

Im Kirchturm befinden sich besondere Schätze der Glockengießerkunst. Die 3 alten Glocken stammen aus den Jahren 1508, 1509 und 1512.

1909 als diese Glocken noch im Lupusturm hingen, wurden sie wie folgt beschrieben:

„….. seltene wohlerhaltene Juwelen der Glockengießerkunst in einem alten Juwel gotischer Baukunst verwahrt, jede im Besonderen durch die Inschrift ein glockenkundlich interessantes Denkmal.“ Ob ihres ehrwürdigen Alters wurden diese 3 Glocken von der Ablieferung im Ersten Weltkrieg befreit.

Das damalige Geläute der Pfarrkirche St. Johann Nepomuk wurde 1890 angeschafft. Drei der vier Glocken mussten schon während des Ersten Weltkrieges am 20. August 1917 abgeliefert werden und sind nicht mehr zurückgekehrt.

Das seit dem Zweiten Weltkrieg nur noch dreistimmige Geläute konnte im Jahr 1992

vor allem auch durch Spenden aus der Bevölkerung wieder durch eine 4. Glocke vervollständigt werden.

 

St. Johannes Nepomuk in Wilflingen

Wenn man dem Ort Wilflingen näher kommt, fallen sofort die beiden Türme auf.

Aus dem 13. Jahrhundert ist überliefert, dass Wilflingen damals aus zwei Dörfern, nämlich Groß- und Kleinwilflingen bestand. Letzteres wurde seit dem Ende des 14. Jahrhunderts auch Enhofen genannt. Zwar bildeten beide Dörfer stets eine Gemeinde und Gemarkung, aber ursprünglich doch zwei Pfarreien. Die Obere und die Untere Pfarrkirche sind für das Jahr 1275 erstmals belegt, wobei die Obere Kirche 1366 dem hl. Lupus geweiht war, die Untere Kirche (Burg-/Schlosskirche) hatte nachweislich seit 1438 den hl. Petrus als Patron.

Die Gründe für die Errichtung von zwei Pfarrkirchen in einem so kleinen Dorf sind unklar, auch die Zuordnung der Kirchen auf Groß- und Kleinwilflingen gelingt nicht, da beide im Dorf Großwilflingen liegen.

Über die mittelalterliche Pfarrkirche ist nicht viel bekannt. Sie hatte wohl von Anfang an das Patrozinium St. Peter und Paul, wenngleich meistens nur St. Peter genannt wurde.

Die Schenkin Barbara von Stauffenberg, oder ihr Sohn und Nachfolger, Werner Schenk von Stauffenberg, ließen die alte Untere Pfarrkirche abbrechen und durch einen Neubau ersetzen. Diese neue Kirche mit drei Altären, Chor und Friedhof, wurde 1505 vom Konstanzer Weihbischof Balthasar eingeweiht.

Friedhofskapelle St.Maria

Im Jahr 1493 stiftete die Schenkin Barbara von Stauffenberg eine ewige Frühmesse für den Altar in der Frauenkapelle oberhalb des Dorfes Wilflingen. Bischof Thomas von Konstanz bestätigte die Stiftung im selben Jahr. 1517 war Ulrich Kramer Kaplan in der Kapelle und des Altars Unserer Lieben Frau. Bei ihr handelte es sich wohl um die auf dem heutigen Gottesacker befindliche Kapelle.

Im Jahre 1974 begann die Planung zum Umbau der Kapelle. Die Empore wurde entfernt ebenso die Bänke im Kapellenschiff. Mit der politischen Gemeinde wurde 1977 ein Vertrag über die Unterhaltung der Kapelle geschlossen. Diese dient seither auch als Leichenhalle. Gleichzeitig wurde auch der Friedhof erweitert.

In der Kapelle ist der Hochaltar erhalten. Gottesdienste finden in der Kapelle nicht mehr statt.

Am Montag in der Bittwoche findet jedoch jedes Jahr eine Andacht nach der Bittprozession unter Beteiligung des Kindergartens statt.

 

Pfarrhaus

Nach den Akten dürfte das Pfarrhaus im Jahr 1717 erbaut worden sein.

Im Jahr 1716 hatte der Freiherr von Stauffenberg in Wilflingen an Bischof Johann Franz von Stauffenberg geschrieben, dass ihm bekannt sein müsse, in welch miserablem Zustand der Pfarrhof sei. Diejenigen, die den Genuss des Zehnten hätten, sollten zu einem Neubau beitragen. Der Voranschlag belief sich auf 2065 Gulden und 13 Kreuzer. Zwar ist der Baumeister nicht überliefert, doch kann mit ziemlicher Sicherheit der fürstbischöfliche Architekt Christoph Gessinger angenommen werden, der etwa gleichzeitig das Wilflinger Schloss völlig umbaute und auch später die neue Pfarrkirche errichtete.

Das Pfarrhaus steht innerhalb der Kirchhofmauer und ist nur wenige Meter von der Kirche entfernt.

Es ist ein sehr massives Gebäude mit einem schönen vorgebauten Treppenhaus.

Das Pfarrhaus war bis ins Jahr 2012 von Pfarrer Roland Niebel bewohnt. Er war auch der letzte Pfarrer, der in Wilflingen wohnte. Herr Pfarrer Niebel war auch für die Gemeinden Egelfingen und Emerfeld zuständig. Seither werden wir von den beiden Pfarrern der Seelsorgeeinheit Langenenslingen Herr Pfarrer Sanke und Herr Pfarrer Speck versorgt.

Der letzte Umbau des Pfarrhauses war im Jahr 2013. Dabei wurde das obere Stockwerk als Wohnung eingerichtet. Hier wohnt seither eine Pastoralreferentin, die in der Seelsorgeeinheit angestellt ist. Im Erdgeschoss befindet sich das ehemalige Pfarrbüro, eine Küche und zwei Gemeinderäume welche für Sitzungen sowie für Kommunionunterricht und dergleichen genutzt werden.

 

Pfarrscheune und St. Lupus-Turm

m Pfarrgarten hinter dem Pfarrhaus steht die 1822 erbaute Pfarrscheune.

Ihre ursprüngliche Bedeutung zur Unterbringung des Futters für das Vieh des Pfarrers sowie die Zehntfrüchte hat die Scheune längst verloren.

Sie wird nur noch als Garage und zur Unterbringung von Gerätschaften der Kirchengemeinde und der örtlichen Vereine genutzt.

Inzwischen wurde der Pfarrgarten durch sein wirksames Ambiente als idealer Platz für Stehempfänge nach Trauungen entdeckt. Ebenso begehrt von der örtlichen Bevölkerung ist auch der Weihnachtsmarkt, welcher von der KLJB organisiert wird und ebenfalls im Pfarrgarten und in der Pfarrscheune stattfindet.

St. Lupus-Turm

Ein besonderes Wahrzeichen von Wilflingen ist der einsam in einem Garten und auf einer Anhöhe stehende Turm St. Lupus. Er erinnert an die 1275 erstmals genannte, bis 1560 dem Konstanzer Domkapitel einverleibte und 1675 aufgegebene Obere Pfarrkirche St. Lupus.

Der Viereckturm aus Findlingen und Bruchsteinen besitzt zuunterst eine wohl frühgotische Spitzbogentür (um 1270) und im Obergeschoß unterschiedliche Schallfenster aus der Spätgotik (um 1450). Nach 1615, als die Herrschaftsinhaber Ober- und Unterwilflingen kirchlich vereint hatten und für beide Dorfteile der Schlossgeistliche zuständig geworden war, brach man die alte Pfarrkirche St. Lupus ab und ließ nur den Turm stehen.

Durch den Turm hatte Wilflingen von 1890 bis 1917 zwei komplette Geläute. Nach der Beschlagnahmung der Glocken im Jahr 1917 wurden die Glocken vom Lupus-Turm in die Pfarrkirche St. Nepomuk geholt. Seither hat der Turm nicht nur keine Kirche sondern auch keine Glocken mehr.

Auf der Ostseite ist auch heute noch der Verlauf des ehemaligen an den Turm angebauten Kirchenschiffes deutlich zu erkennen.

Im Jahr 2014 baute ein Storchenpaar ohne Hilfe und ohne eine Unterlage auf das spitze Dach ein Nest und konnte auch einen jungen Storch ausbrüten.

Auch jetzt im März 2016 hat wieder ein Storchenpaar das Nest auf dem Turm bezogen.

 

KGR-Wahl 2020

Die Wahlbeteiligung lag bei 32,7%, der Altersdurchschnitt bei 51 Jahren im Alter von 26 bis 80 Jahre.

Gewählt wurden:

Reck, Josef                                                  82 Stimmen

Bertel, Daniela                                             81 Stimmen

Gandion, Susanne                                       78 Stimmen

Buzengeiger, Vera                                        75 Stimmen

Baron Freiherr von Stauffenberg                   69 Stimmen

Sigg, Heike                                                    68 Stimmen

Reck, Konrad                                                59 Stimmen

Spohn, Michael                                             58 Stimmen

Unser neuer Kirchengemeinderat